Leittextmethode

 

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Leittextmethode

Die Leittextmethode entstand aus der Überlegung heraus, die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler besser im Lernprozess zu kombinieren. Aus verschiedenen Ansätzen der Lerntheorien heraus bildete sich das "Modell der vollständigen Handlung" (siehe Abbildung).
Es gilt als Grundmuster der Leittextmethode und unterteilt sich in sechs Schritte:

  1. Informieren

  2. Planen

  3. Entscheiden

  4. Ausführen

  5. Kontrollieren

  6. Reflektieren

Diese Kette spiegelt das gewünschte Verhalten des Facharbeiters wieder. Durch die Leittextmethode werden innere Abläufe der Handlung praktisch nach außen gelegt. Der Auszubildende visualisiert praktisch seinen kognitiven Entscheidungsprozess und überprüft ihn.

1. Informieren

Die Informationsphase ist der Einstieg in den Lernprozess. Hier sollten die Schülerinnen und Schüler sich auf den Arbeitsauftrag vorbereiten. Die Vorbereitung geschah mittels eines Leittextes, bestehend aus Leitfragen und Leitsätzen. Durch die Leitfragen wurden die Schüler auf die wichtigsten Punkte geleitet. In dieser Phase sollten Sie die wesentlichen Begriffe, die im Zusammenhang der Aufgabe stehen, erfassen. Wichtige Informationen zum Arbeitsauftrag bzw. fachliche Informationen erhielten Sie durch Leitsätze. Die Lernenden sollten sich selbstständig mit Hilfe der Leittextunterlagen und den zur Verfügung stehenden Informationsquellen (Fachbücher, Tabellenbuch, technische Zeichnungen mit Stücklisten, Lernsoftware: LEKTOR- Montagetechnik) vergegenwärtigen, welche Kenntnisse sie zur Lösung des Problem benötigen.

2.Planen

Nach der Informationsphase erfolgte die Planungsphase. In dieser Phase ging es um die geistige Vorwegnahme der Tätigkeit. Hierbei sollten die Auszubildenden angeleitet werden, sich ein Bild vom Weg zum Ziel ihrer Aufgabe zu erarbeiten. Dabei mussten die einzelnen Schritte zur Bewältigung des Arbeitsauftrages von den Lernenden erfasst und in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden. Die Form der Arbeitsplanung bestand aus einem Plakat im Format DINA1 und aus Karten, auf denen die einzelnen Arbeitsschritte und Werkzeuge vorgegeben waren. Aufgabe der Schüler war es, die unsortiert vorliegenden Arbeitsschritte in die richtige Reihenfolge zu bringen und die notwendigen Werkzeuge und Hilfsmittel den Arbeitsschritten zuzuordnen.

3. Entscheiden

Nach der Planungsphase folgte der Schritt, in dem entschieden werden musste, ob die Planung so ausgeführt werden kann. Neben den konkreten Arbeitsschritten musste auch entschieden werden, welche Arbeitshilfen und Werkzeuge zu benutzen sind. Erst nachdem die Schüler sich, innerhalb ihrer Gruppen, auf ein gemeinsames Ergebnis geeinigt haben, sollten die vorbereiteten Karten auf das Plakat aufgeklebt werden.

4. Ausführung

In diesem Schritt wurde der detaillierte Plan in die Tat umgesetzt. Die Auszubildenden sollten die Instandsetzung des Winkelgetriebes gemäß Arbeitsplan durchführen und vorgenommene Abweichungen vom Plan dokumentieren. Hier zeigte sich, ob die Schüler sich gründlich über die zu beachtenden De- bzw. Montagehinweise informiert und sich über die Reihenfolge ihrer Arbeitsschritte ernsthaft Gedanken gemacht haben. 

5. Kontrolle

Nach der Ausführung erfolgt die Kontrollphase. Hier wurde geprüft, ob das Problem erfolgreich behoben wurde. Die Schüler schlossen dazu das instand gesetzte Winkelgetriebe an einem bereitgestellten Drehstrommotor an und überprüften durch Sichtkontrolle, Hören und Fühlen, ob das Winkelgetriebe fehlerfrei arbeitete.

6. Reflektieren

In dieser Phase durchliefen die Schüler gedanklich die einzelnen Phasen des Lösungsprozesses und betrachteten damit rückblickend den gesamten Handlungsablauf. Schon während der Bearbeitung der Leittexte wurden die Schüler aufgefordert nach Abschluss jeder Handlungsphase eine Zwischenreflexion durchzuführen. Dieses Vorgehen erleichterte den Lernenden die einzelnen Ebenen ihres Problemlöseprozesses auf ihre Funktion zur Lösungsfindung hin zu bewerten, auftretende Schwierigkeiten und Misserfolge zu hinterfragen und Möglichkeiten zur ihrer Vermeidung abzuleiten. Die Ergebnisse ihrer Reflexion sollten die Schüler in Form einer Powerpoint-Präsentation vor der Klasse darstellen.

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Stand: 02.06.10